Offenbarung Kapitel 18



Das politische Babylon | das wirtschaftliche System Babylons

Wie schon in der Einführung in die Kapitel 17 und 18 dargelegt, beschrieb Johannes in diesem letzten Einschub (17,1-19,6) den Fall und die endgültige Zerstörung Babylons. Babylon ist das nachsintflutliche antigöttliche, religiöse und politisch-wirtschaftliche System Satans, dem Fürst dieser Welt (Vgl. Joh 12,31; 14,30; 16,11; 2Kor 4,4).

Nachdem in Kp. 17 schwerpunktmässig der Fall des religiösen Systems beschrieben wird, d.h. den Fall der Hure Babylon, wird nun in Kp. 18 der Fall des politischen Babylons und dessen Wirtschaftssystem beschrieben, nämlich den Fall der grossen Stadt (Stadt = griechisch Polis, d.h. Politik (Regierung)).

Chronologisch müssen wir Kp. 18 am Ende der zweiten Hälfte der Trübsal einordnen, also unmittelbar vor dem zweiten Kommen des HERRN Jesus. Seit der Mitte der Trübsal hat der HERR Jesus den gläubigen jüdischen Überrest vor der Tötungsmaschinerie des endzeitlichen Diktators und des Antichristen in Bozra (Jordanien) in Sicherheit gebracht. Es wird eine Zeit sein, wo offiziell keine andere Anbetung erlaubt sein wird als die vom ersten Tier. Überall werden Standbilder aufgestellt werden, damit die Bewohner der Erde sich davor niederwerfen und das erste Tier aus dem Meer, d.h. den letzten Herrscher des wiedererstanden Römischen Reiches, anbeten. Das ist auch der Grund, warum das endzeitliche religiöse System in der Mitte der Trübsal vernichtet worden ist. In dieser Zeit werden viele Menschen aus den Nationen und aus Israel getötet werden.

"Obwohl es in Offb 18 wie in 17 um die große Hure geht, finden sich auffallende Unterschiede. In Offb 18 werden das Tier und seine Könige mit keinem Wort mehr erwähnt, ebenso wenig wie die Stellung Babylons als Frau oder Hure (außer dem Rückblick in Vers 3). Geht es in Offb 17 um das Gericht über Babylon als "Hure", d.h. als falsche religiöse Macht; handelt es sich in Offb 18 um ihr Gericht als "Stadt", d.h. als wirtschaftlich-kulturell-politische Macht. Die zehn Könige des Tieres hassen sie (17,16), die "Könige der Erde" beklagen sie (18,9)."[1]

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[1] Willem Ouweneel – Das Buch der Offenbarung

Ankündigung des Gerichts | 18,1-3

1 Nach diesem sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabkommen, der große Gewalt hatte; und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet.

V 1 | Dieses Kapitel beginnt mit den Worten "Nach diesem sah ich", was in der Offb jeweils einen neuen Abschnitt ankündigt (Vgl. 4,1; 7,1; 7,9; 15,5; 19,1). "Nach diesem" meint, nach" dem sechsten Schalengericht. Teil des siebten Schalengerichts ist ein noch nie dagewesenes gewaltiges Erdbeben, durch welches nicht nur die Städte der Nationen, sondern auch die grosse Stadt Babylon (Rom) vernichtet werden wird (16,19).

Johannes sah "einen anderen Engel (= Bote) aus dem Himmel herabkommen". Dieser hatte grosse Macht und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet. Hier begegnet uns nun zum fünften Mal die Bezeichnung "anderer Engel". In den Erwähnungen in 7,2 und 14,6 sind wirkliche Engel gemeint. In den restlichen drei Erwähnungen wird Jesus Christus, obwohl noch teilverborgen, in Seinen verschiedenen Funktionen beschrieben. In 8,3 als Priester, in 10,1 als König und in 18,1 als Richter.

Durch Sein Erscheinen wird der Sohn Gottes "wurde die Erde von seiner Herrlichkeit erleuchtet".

Beim Ausgiessen des fünften Schalengerichts wurde der Thron des Tieres und sein Herrschaftsbereich in schmerzhafte Finsternis gehüllt. Vor diesem Hintergrund wird das Erscheinen des HERRN Jesus und Seiner Gerichtsankündigung über Babylon für alle Menschen sichtbar und hörbar sein (Vgl. 14,6). Diese Erscheinung in "Herrlichkeit" geschieht unmittelbar vor dem zweiten Kommen des HERRN Jesus.

A.2 Die Sünde | 1,2-4

2 Und er rief mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die große, und ist eine Behausung von Dämonen geworden und ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes und ein Gewahrsam jedes unreinen und gehassten Vogels.

V 2a | Beim siebten Schalengericht tritt der HERR Jesus selbst als Richter auf und verkündet mit lauter Stimme, Jes 21,9 zitieren, das gerechte Gericht über "Babylon, die grosse": "Gefallen, gefallen ist Babylon, die große". Das Wort "gefallen" wird zwei Mal genannt, und betont die Unabwendbarkeit, Unmittelbarkeit und Endgültigkeit des gerechten Gerichts Gottes über Satans religiöses, politisches und wirtschaftliches System, genannt "Babylon, die grosse". Dieser Begriff beinhaltet alle nachsintflutlichen, antigöttlichen und götzendienerischen Systeme Satans mit welchen er die Welt in ihrem Unglauben regiert, und die Gläubigen verfolgt und verführt. Alle satanischen Systeme, welche der Teufel im Zeitalter des Gewissens (Adam - Noah) über 1657 Jahre auf Erden eingerichtet hatte, wurden durch das globale Gericht der Sintflut vernichtet.

V 2b | In diesem Vers wird der teuflisch-dämonische Hintergrund Babylons durch drei Ausdrücke deutlich. Nach der Vernichtung "Babylons, der grossen" und der völligen Entleerung ihrer Macht, werden dessen Ruinen zurückbleiben als "eine Behausung von Dämonen" und "ein Gewahrsam jedes unreinen Geistes" (Vgl. Eph 2,2; 1Joh 4,6) und "als ein Gewahrsam jedes unreinen und gehassten Vogels" (Mt 13,31-32). Dies bezieht sich auf die Zeit während des 1000-jährigen Reiches des HERRN Jesus. Satan selbst wird von einem Engel während der 1000 Jahre im Abgrund (Abyss) gebunden. Somit sind Satan und die Dämonen (unreine Geister) voneinander getrennt, bzw. an unterschiedlichen Orten gefangen, ehe Satan am Ende dieser 1000 Jahre für kurze Zeit losgelassen werden wird (Vgl. 20,2-3). Ihr endgültiger Bestimmungsort hingegen - der Feuersee - wird Satan und seine dämonischen Armeen wieder vereinen in ewiger Gefangenschaft und ewiger Pein (Vgl. 20,7-10).

"Der Ausdruck "Behausung" ist besonders bemerkenswert; denn er kommt außer hier nur noch an einer Stelle im Neuen Testament vor. In Eph 2,22 wird die Gemeinde eine "Behausung Gottes im Geiste" genannt. Beide Male steht das griechische Wort "katoiketerion". Wie groß aber ist der Unterschied! Die Gemeinde des Herrn ist Wohnstätte des Geistes des Herrn (Vgl. 1Kor 3,17); Babylon ist Wohnstätte des Geistes des Widersachers Gottes. Sie ist damit zum genauen Gegenteil dessen geworden, was das Haus Gottes sein soll und ist."[1]

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[1] Benedikt Peters – Geöffnete Siegel

3a Denn von dem Wein der Wut ihrer Hurerei haben alle Nationen getrunken,

V 3a | "Denn von dem Wein der Wut ihrer Hurerei haben alle Nationen getrunken". Diese Formulierung wurde auch in 14,8 und 17,2 verwendet. Die Bedeutung ist jeweils die gleiche. Nämlich der berauschende Effekt des "Weins", von dem "alle Nationen getrunken" haben und ist ein Bild auf das gottlose und götzendienerische Wesen Babylons und den Menschen, die sich diesem satanischen System bereitwillig und unbedacht hingeben.

Trunken vom "Wein" zu sein bedeutet, in Gesinnung und Leben blind, verhärtet und unempfänglich zu sein gegenüber dem Wirken und Reden des Hl. Geistes (Vgl. Mt 12,31-32; Joh 16,8-11). Das genaue Gegenteil davon sind die NT-Ausdrücke "besonnen" und "nüchtern". Diese reden von dem, was jeweils gegen Ende der Sendschreiben festgehalten wird: "Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt". "Besonnen und nüchtern" zu sein bedeutet also nichts anderes, als sich bewusst auf den HERRN Jesus und Sein Wort auszurichten, und dadurch geistlich empfänglich zu sein für das Wirken und Reden des Hl. Geistes, ohne welchen weder Rettung noch Glauben möglich ist.

3b und die Könige der Erde haben Hurerei mit ihr getrieben, und die Kaufleute der Erde sind durch die Macht ihrer Üppigkeit reich geworden.

V 3b | Hier wir die weltweite Wirkung des satanischen "Babylon-Systems" beschrieben, das hier als Hure dargestellt wird. "Die Könige der Erde", also die politischen Herrscher, haben "Hurerei mit ihr getrieben", indem sie sich mit diesem gottlosen System verbunden haben. Dieser Vers zeigt die unheilige Verflechtung von Politik, Wirtschaft und geistlicher Verführung. Babylon steht für ein gesamtheitliches Weltsystem, das zwar scheinbar floriert, aber in Wirklichkeit gottlos, ungerecht und vergänglich ist. Die "Könige der Erde" und "Kaufleute der Erde" stehen für diejenigen, die sich mit diesem System verbunden haben, doch bald werden sie erkennen müssen, dass dieses Bündnis zu Gericht und Verderben führt. Später werden die "Kaufleute" wehklagen, weil ihr Reichtum dahingerafft wurde, ein deutliches Zeichen dafür, woran ihr Herz wirklich hing.

Dieser Vers ruft den Leser zur Unterscheidung auf: Wem vertraue ich, dem Lamm oder Babylon? Denn wer an Babylons "Üppigkeit" teilhat, wird auch an ihrem Fall teilhaben, wer aber mit Christus verbunden ist, hat sich mit einer Quelle verbunden, die nie vergeht.

Aufruf im Hinblick auf das Gericht | 18,4-8

4a Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:

V 4a | Johannes hörte "eine andere Stimme aus dem Himmel". Durch diese Stimme ertönt eine warnende Botschaft an die Gläubigen, die sich während der Trübsal zu Jesus Christus bekehrt haben, und auf Sein baldiges Kommen warten.

Es ist die "Stimme" des HERRN, der sagt: "Geht aus ihr hinaus, mein Volk". Es ist eine Warnung Gottes, die seit jeher an Gottes Volk erging; nämlich der dringliche Aufruf zur Heiligung, d.h. sich proaktiv vom Bösen abzuwenden. In Jes 48,20; 52,11 und Jer 50,8; 51,6.9.45 ergeht der warnende Ruf Gottes wörtlich an die Juden, aus der Stadt Babylon zu fliehen, bevor sie zerstört wird. Diejenigen im babylonischen Exil, die diesem prophetischen Aufruf nicht Folge leisten wollten, nennt Gott an anderer Stelle Gottlose (Vgl. Jes 48,22).

Auch im Zeitalter der Gemeinde gilt dieser Aufruf zur Absonderung. Immer wieder mahnt uns das NT zu einem Leben in der Heiligung (Vgl. 2Kor 6,17; 1Thess 4,3; 4,4). Paulus schreibt: "Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die niemand den Herrn schauen wird." (Hebr 12,14) In 2Kor 6,17 geht es um eine Absonderung von der Welt; in Hebr 13,13 um Absonderung vom Judaismus, der Christus verwirft. In 2Tim 2,19-22 schliesslich werden wir dazu aufgerufen, uns von falschen Christen abzusondern.

Die Botschaft des Wortes Gottes ist klar: Das Volk Gottes soll sich zu allen Zeiten und an allen Orten von den gottlosen und götzendienerischen Systemen dieser Welt trennen. Wahrer Glaube ist nie passiv, sondern ist ein vom Gläubigen selbst ausgehendes bewusstes und aktives Leben in Heiligung und Gehorsam.

4b Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht empfangt von ihren Plagen;

V 4b | Nun werden zwei Gründe erwähnt, warum die Gläubigen "aus ihr hinaus" gehen sollen. Einmal, damit sein Volk "nicht ihrer Sünden teilhaftig" werden. Mit anderen Worten, wer sich als Gläubiger nicht aktiv vom antigöttlichen und sündigen System dieser Welt trennt, verunreinigt sich.

Der zweite Grund ist: "damit ihr nicht empfangt von ihren Plagen". Die Mahnung Gottes an sein Volk ist ernstlich. Wer nicht aus dem sündigen babylonischen System hinausgeht, hat keine Verheissung, vor den Plagen des Gerichts bewahrt zu werden, bis hin zum physischen Tod.

Für die Gläubigen der Trübsal gilt, wer aber "aus ihr hinaus geht" darf Gottes Verheissung auf Schutz und Bewahrung erfahren (Vgl. 12,4). Sie sollen nicht sein wie die Frau Lots, die sich innerlich weigerte, den Luxus und die Annehmlichkeiten Sodoms aufzugeben und dadurch den physischen Tod erleiden musste (Vgl. Gen 19,26; Lk 17,32).

A.4 Das Heilmittel | 1,7-11

5 denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.

V 5 | Hier wird noch ein weiterer Grund erwähnt, warum die Gläubigen "aus ihr hinaus" gehen sollen, nämlich Gott wird das religiöse, politische und wirtschaftliche System Babylons richten.

"Ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel" wie die Ziegelsteine, die zum Bau des Turms von Babel gebraucht worden sind (Gen 11,3-4). Die Langmut Gottes ist ausgeschöpft – es gibt ein zu spät! Gott hat ihrer "Sünden" und "Ungerechtigkeiten gedacht". Seiner Gerechtigkeit und Heiligkeit wegen, kommt nun das Gericht Gottes über das sündige babylonische System dieser Welt.

Aufgrund des einmaligen und stellvertretenden Opfertodes des Sohnes Gottes, denkt Gott nicht mehr an die Sünden seines Volkes (Jer 31,34), sondern denkt an sie, um sie in der Zeit des kommenden Gerichts zu bewahren (Mal 3,16-20). Doch für das sündige Babylon wird es keine Gnade geben, sondern nur Gericht.

6 Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und verdoppelt doppelt nach ihren Werken; in dem Kelch, den sie gemischt hat, mischt ihr doppelt.

V 6 | Die Stimme des HERRN ruft nach Vergeltung! Das antigöttliche babylonische System hat sich am Blut der Heiligen und der Propheten (17,6; 18,20.24; 19,2) schuldig gemacht und Gutes mit Bösem vergolten. Nun wird es den gerechten, ja doppelten Lohn dafür erhalten. "Doppelt" bedeutet "vollständig" oder "überströmend".

"Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat." Hier wird das AT Gesetz der Vergeltung (lex talionis): Auge um Auge, Zahn um Zahn (so auch Vers 7a), angewendet. Aber wegen der Schwere der Sünden Babylons wird dieses Gesetz "doppelt" angewandt, d.h. die Strafe wird der Schwere ihrer sündigen Werke entsprechen (Vgl. Jer 16,18).

Den "Kelch", den sie benutzt hatte, um andere zu verführen, wird nun zum Gegenstand ihrer eigenen Bestrafung werden: "in dem Kelch, den sie gemischt hat, mischt ihr doppelt." "Der Kelch" voller Bosheit, Unzucht und Götzendienst, aus dem so viele getrunken haben (14,8; 17,2.4.6), ruft nach einer gerechten Antwort: dem unvermischten "Kelch" des Zorns Gottes (14,10; 16,19).

7 Wie viel sie sich verherrlicht und Üppigkeit getrieben hat, so viel Qual und Trauer gebt ihr. Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und Trauer werde ich nicht sehen.

V 7 | Ein weiterer Grund für das Gericht über Babylon ist ihre Überheblichkeit sowie ihr Leben in Reichtum und Luxus. So wie sie in ihrem sündhaften, götzendienerischen und masslosen Lebensstil lebte, soll sie nun in gleichem Masse uneingeschränktes Leid, "Qual und Trauer" erleiden.

Die Formulierung "Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht", erinnert an die Worte der Gemeinde von Laodizea und die Antwort von Jesus darauf: "Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und bedarf nichts – und du weißt nicht, dass du der Elende und Jämmerliche und arm und blind und nackt bist." (3,17).

"Es gibt zahlreiche Verse bei Jesaja und vor allem auch in Jeremia 50 und 51, die vom Gericht Gottes reden, das das historische Babylon treffen wird. So stammt der Ausdruck "ich werde nicht als Witwe sitzen" aus Jes 47,8. Dieses Bild einer Witwe unterscheidet sich klar von dem der Ehefrau, der Verlobten und der Braut. Die Schrift benutzt alle diese Bilder in Bezug auf die Gemeinde. In 2Kor 11,2 ist sie eine "Verlobte", in Offb 22,17 ist sie eine "Braut", in Eph 5,22-33 ist sie eine Frau (Ehefrau), die von ihrem Mann geliebt wird. Mit Witwen im übertragenen Sinn meint die Schrift eine Frau, die ihren Mann verloren hat und allein auf der Erde ist, in Trauer über den Verlust und in vollkommener Abhängigkeit von Gott. Aber Babylon sagt, dass sie keine Witwe ist und drückt damit aus, das sie ihren Mann nicht vermisst, sich auch nicht vom verherrlichten Herrn abhängig fühlt, sondern in dem, was die Welt ihr zu bieten hat, ihre Befriedigung findet. Sie hat Gott und seine Gnade nicht nötig. In Lukas finden wir fünf Witwen, die unsere Aufmerksamkeit auf unsere Abhängigkeit von Gott lenken. Aber die Frau, die wir hier sehen, zeigt ihre Unabhängigkeit vom Herrn."[1]

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[1] Willem Ouweneel – Das Buch der Offenbarung

8 Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer und Hungersnot, und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat.

V 8 | "Ihre Plagen", bzw. ihr Gericht wird "an einem Tag kommen". "Ein Tag" drückt die Plötzlichkeit und die Kürze des Gerichts aus, ebenso wie die "eine Stunde" in den Versen 10, 17 und 19 (Vgl. Jes 47,9). Daniel 5,30 berichtet, wie das Babylon Belsazars an einem einzigen Tag plötzlich fiel. Babylon feierte sich selbst in einem grossen Festmahl, doch in derselben Nacht wurde Babylon von den Medern und Persern überrannt, und Kronprinz Belsazar wurde getötet.

Die Plagen bringen "Tod und Trauer und Hungersnot." (Plagen - Vgl. 16,1ff) "Mit Feuer" wird die Stadt verbrannt werden, was man durchaus wörtlich interpretieren kann (Vgl. Jes 47,14). Einst wurden Christen verbrannt, weil sie beschuldigt wurden, Rom niedergebrannt zu haben. Nun wird der HERR Jesus seinerseits das antigöttliche System Babylons an "einem Tag" verbrennen.

Drei weinende und wehklagende Gruppen | 18,9-19

Der folgende Abschnitt beschreibt die Klage über den Fall der Stadt derjenigen, die diesem sündigen und götzendienerischen babylonische System angehören werden. Sie haben viel investiert, sind durch dieses System reich geworden und haben Einfluss und Macht erlagt und nun haben sie alles verloren. Was in diesem Abschnitt auffällt, ist, dass die Menschen nicht klagen und trauern über ihre eigene Sünde und ihren Götzendienst, sondern allein um ihren materiellen und persönlichen Verlust. Drei verschiedene Gruppen werden über Babylon klagen. Alle drei Gruppen sind wichtige Bestandteile der Tier-Regierung, bzw. seiner Anbetung vor dem zweiten Kommen des HERRN Jesus.

Weinen und Wehklagen der Könige | 18,9-10

9 Und es werden über sie weinen und wehklagen die Könige der Erde, die Hurerei und Üppigkeit mit ihr getrieben haben, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen;

V 9 | Die erste Gruppe, die weint und wehklagt sind "die Könige der Erde", d.h. die politischen Herrscher jener Zeit, insbesondere die sieben Könige, die mit dem Tier, d.h. dem endzeitlichen Diktator in den letzten 3½ Jahren der Trübsalszeit regieren werden. Ihre Macht war allein abhängig von diesem endzeitlichen Herrscher, dessen Hauptsitz in Rom sein wird.

Sie "weinen und wehklagen" wird nicht Zeichen ihrer Umkehr sein, sondern blosses Entsetzen über den Untergang dessen, worauf sie ihre Macht gebaut hatten. Dass sie "den Rauch ihres Brandes sehen", erinnert an den Untergang von Sodom und Gomorra (Vgl. Gen 19,28, Offb 14,11) und kündigt damit die endgültige Vernichtung Babylons an. "Der Rauch" steht für das vollzogene Gericht. Babylon wird vollständig verbrannt und nie wieder aufgebaut werden (V 21).

10 und sie werden von fern stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe! Die große Stadt, Babylon, die starke Stadt! Denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen.

V 10 | Sie sehen den Rauch des brennenden Babylons (Rom) "von fern", nämlich von der Ebene Jesreel aus (Harmagedon-Auseinandersetzung). Aus Furcht, das gleiche Schicksal zu erleiden, bleiben sie "fern" ab "stehen", doch sie werden dem Gericht Gottes nicht entkommen. Das doppelte "Wehe, wehe!" drückt ihr Entsetzen und ihre Trauer aus. Sie nennen Babylon die "grosse" und "starke Stadt", das, was sie einst als unerschütterlich betrachteten. Doch genau diese Sicherheit entpuppt sich nun als Illusion: Denn "in einer Stunde ist dein Gericht gekommen." Das heisst: plötzlich, unerwartet und unwiderruflich. Die Herrscher dieser Welt hielten Babylon für unbesiegbar, aber Gottes Gericht kam schnell, nicht über Jahrzehnte, sondern in einer bestimmten, göttlich festgelegten "Stunde"!

Weinen und Wehklagen der Kaufleute | 18,11-17a

11 Und die Kaufleute der Erde weinen und trauern über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft;

V 11 | Die zweite Gruppe, die über die Zerstörung des babylonischen Systems weint und trauert, sind die "Kaufleute der Erde". Der Zusammenbruch des wirtschaftlichen Babylons bedeutet auch ihr Ende als erfolgreiche Geschäftsleute. Sie "weinen und trauern" nicht über Babylon (Rom) selbst, sondern sie trauern über ihren eigenen Verlust.

Sie trauern, "weil niemand mehr ihre Ware kauft." Bereitwillig haben sich die Kaufleute der Erde in das teuflische Malzeichen-System des endzeitlichen Herrschers in der Mitte der Trübsal einbinden lassen, nämlich, "dass niemand kaufen und verkaufen kann, als nur der, der das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens." (13,17) Die "Kaufleute der Erde" werden ein wichtiger Bestandteil des Tier-Systems sein und haben dadurch grosse Gewinne gemacht. Nun kommt Gottes Gericht über diese Kaufleute, und sie verlieren alles, Reichtum und Kunden (Vgl. Jak 5,1-6).

"Gott lässt hier keinen Zweifel an seinem Hass gegen solche Unternehmen und Regierungen, die auf Habgier und unterdrückender Macht beruhen. Er tritt jeder Person entgegen, die nach Wohlstand, Status und Vergnügen strebt, statt nach den Werten, die Jesus Christus verkörpert. Wer selbstsüchtig in Luxus und Vergnügen lebt, wird schliesslich Gottes Zorn, d.h. Seinen berechtigten Zorn und Seine gerechte Verurteilung und Bestrafung erfahren. Da solche Menschen es ablehnen, sich durch Seine Barmherzigkeit zur Demut rufen zu lassen, werden sie durch sein Gericht gedemütigt werden.[1]

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[1] Donald Stamps – Studien Bibel

12 Ware von Gold und Silber und wertvollem Stein und Perlen und feinem Leinen und Purpur und Seide und Scharlach, und alles Thujaholz und jedes Gerät aus Elfenbein und jedes Gerät aus kostbarstem Holz und aus Kupfer und Eisen und Marmor, 13 und Zimt und Amom und Räucherwerk und Salböl und Weihrauch und Wein und Öl und Feinmehl und Weizen und Vieh und Schafe, und von Pferden und von Wagen und von Leibeigenen, und Menschenseelen.

V 12-13 | Die Handelswaren der "Kaufleute" werden nun aufgezählt. Es sind 29 Artikel zusammengefasst in acht Kategorien: 1 Wertvoller Schmuck (Gold, Silber, Edelgestein, Perlen) 2 Teure Kleidung (feine Leinwand, Purpur, Seide, Scharlachstoff) 3 Teure Einrichtungsgegenstände (Thujaholz, Elfenbein, kostbarstes Holz, Erz, Eisen, Marmor) 4 Teures Parfüm (Zimt, Haarbalsam, Räucherwerk, Salböl, Weihrauch) 5 Lebensmittel (Wein, Öl, Feinmehl, Weizen) 6 Tiere (Rinder, Schafe) 7 Verkehrs- und Transportmittel (Pferde, Wagen) 8 Menschenhandel (Leibeigene (Sklaven), Menschen).

An dieser Liste fällt auf, dass es sich bei den Waren um sogenannte Luxusartikel handelt und dass diese "Kaufleute der Erde" auch nicht zurückschrecken vor Menschenhandel.

14 Und das Obst der Begierde deiner Seele ist von dir gewichen, und all das Glänzende und das Prächtige ist dir verloren gegangen, und man wird es nie mehr finden.

V 14 | Das "Obst ihrer sündigen Begierde" ist von nun an unerreichbar für die "Kaufleute der Erde" (Vgl. Jer 40,10.12; Judas 12). Die Aufzählung "all das Glänzende und das Prächtige" umfasst nicht nur materielle Pracht, sondern auch Status, Ansehen und Einfluss. Was Babylon auszeichnete, ist nun verschwunden. Die Formulierung "man wird es nie mehr finden" macht deutlich: Es handelt sich um einen endgültigen Verlust, ein völliges Ende. Kein Wiederaufbau, keine Wiederherstellung - das System ist gefallen, und seine Herrlichkeit ist ausgelöscht.

15 Die Kaufleute dieser Dinge, die an ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual von fern stehen, weinend und trauernd,

V 15 | In grossem Selbstmitleid betrauern die "Kaufleute dieser Dinge" ihr Schicksal. Egoismus und Gier kennzeichnen diese Menschen. Auch sie, wie die Könige der Erde, "stehen" sie "fern" ab aus Furcht, das gleiche Schicksal wie Rom zu erleiden. Doch wie die "Könige der Erde", werden auch die "Kaufleute der Erde" dem Gericht Gottes nicht entkommen.

16 und werden sagen: Wehe, wehe! Die große Stadt, die bekleidet war mit feinem Leinen und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen! 17a Denn in einer Stunde ist der so große Reichtum verwüstet worden.

V 16 - 17a| Wie bei den "Königen der Erde", drückt auch hier das doppelte "Wehe, wehe!" ihr Entsetzen und ihre Trauer aus. Die Beschreibung der "grossen Stadt" hier, ähnelt der Beschreibung der grossen Hure in 17,4. In beiden Kapiteln geht es um dieselbe Stadt. Das Wehklagen der "Kaufleute der Erde" beginnt und endet auf die gleiche Weise wie das der "Könige der Erde" in V 10. Allerdings beklagen die Kaufleute den Verlust des Reichtums, der Pracht und den Glanz der Stadt, während die "Könige der Erde" "die Stärke der Stadt", d.h. deren Machtverlust betrauern.

Zum wiederholten Male wird das plötzliche, unerwartete und schnelle Gericht durch den Ausdruck "in einer Stunde" betont.

"Die Tiefe ihrer (Kaufleute der Erde) Sünden wird durch die Fassade ihres luxuriösen und zufriedenen Lebensstils verschleiert. Und all dieses spielt sich ab inmitten der schrecklichen Gerichte der Trübsalszeit, doch zu einer bestimmten Stunde eines bestimmten Tages wird dies ein Ende haben, und inmitten der Zerstörung werden die Kaufleute "weitab" stehen und weinen und trauern. Sie stehen "aus Furcht vor ihrer Qual" in einer gewissen Entfernung (V 15), und ihre Klage betrifft hauptsachlich die Tatsache, dass ihr eigener grosser Reichtum in so kurzer Zeit zerfallen ist (V 17-18). Es wird einen völligen Zusammenbruch der weltweiten Aktienmarkte und der kompletten Finanzgeschäfte geben; dennoch werden die Gedanken der unerretteten Menschen auch angesichts dieser Ereignisse sich nur um ihre eigenen Interessen drehen. Dies ist Egoismus und Gier in Reinform."[1]

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[1] Charles C. Ryrie

Weinen und Wehklagen des Seehandels | 18,17b-19

17b Und jeder Steuermann und jeder, der an irgendeinen Ort segelt, und Schiffsleute und so viele auf dem Meer beschäftigt sind, standen von fern

V 17b | Die dritte weinende und trauernde Gruppe betrifft den Seehandel. "Jeder Steuermann" (Kapitäne / Schiffsführer) und "jeder" (Passagiere) und "Schiffsleute" (Matrosen) und alle, die auf dem Meere beschäftigt sind, d.h. ihren Lebensunterhalt damit verdienen, z.B. Fischer, Hafenarbeiter, etc., auch sie "standen von fern" und sahen zu, wie die grosse Stadt brannte.

18 und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sprachen: Welche Stadt ist gleich der großen Stadt?

V 18 | Die Seehandels-Gruppe realisiert sofort die vollumfängliche Zerstörung des Wirtschaftszentrums der Erde. So sprechen: "Welche Stadt ist gleich der großen Stadt?" Diese Frage erinnert an Hes 27,32, d.h. der Ankündigung der Zerstörung des Handelszentrums Tyrus: "Und in ihrem Jammern werden sie ein Klagelied über dich erheben und über dich klagen: Wer ist wie Tyrus, wie die Vernichtete inmitten des Meeres!"

Die Frage, "welche Stadt gleich der großen Stadt ist", ist eine rein rhetorische Frage, die keine andere Antwort zulässt als die, dass keine Stadt in der Endzeit an Einfluss, Macht und Reichtum vergleichbar sein wird mit der grossen Stadt Babylon (Rom).

19 Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd und sprachen: Wehe, wehe! Die große Stadt, in der alle, die ihre Schiffe auf dem Meer hatten, reich wurden von ihrer Kostbarkeit! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden.

V 19 | "Sie werfen Staub auf ihre Häupter". Dies symbolisiert das Entsetzen und die Trauer der Seehandels-Gruppe (Vgl. Jos 7,6; 1Sam 4,12; 2Sam 1,2; 13,19; 15,32; Hi 2,12; Kla 2,10). Wie bereits erwähnt, wird ihr Verhalten, dem der Menschen beim Untergang des antiken Handelszentrums Tyrus ähneln, das im Jahr 332 v.Chr. durch Alexander den Grossen zerstört wurde.

Schon durch das zweite Posaunengericht (8,9) in der ersten Hälfte der Trübsal, wurde ein Drittel der Schiffe zerstört und somit wurde die Seehandels-Gruppe wirtschaftlich schon zuvor empfindlich getroffen. Nun, da die Kaufleute keine Waren mehr zu vermarkten haben, können die verbliebenen Handelsschiffe gar keine Handelsgüter mehr transportieren, durch welche sie reich geworden waren. "Denn in einer Stunde": Wie schon die beiden "Klage-Gruppen" zuvor, wird auch diese Gruppe die plötzliche, unerwartete und schnelle Zerstörung beklagen.

Die Freude des Himmels über den Sturz Babylons | 18,20

20 Sei fröhlich über sie, du Himmel, und ihr Heiligen und ihr Apostel und ihr Propheten! Denn Gott hat euer Urteil an ihr vollzogen.

V 20 | Während diese drei Gruppen, d.h. die "Könige der Erde", die "Kaufleute der Erde" und die Seehandels-Gruppe weinen und klagen, dürfen sich drei Gruppen im Himmel im besonderen Masse freuen, nämlich die "Heiligen und Apostel und Propheten!"

"Beim Endgericht über Babylon wird Gott die rächen, deren Märtyrerblut von ihr vergossen wurde: Heilige, Apostel und Propheten (17,6). Durch diese Kirche kamen mehr Märtyrer um als im ganzen Römischen Kaiserreich! Es geht um die Rechtssache dieser Märtyrer, in der Gott zu ihren Gunsten ein Urteil fällt, indem Er Rache an dieser grossen Stadt übt. Es ist Gottes Sache. In Röm 12,19 steht: "Rächt nicht euch selbst." Die Märtyrer haben gelitten und ertragen, ohne sich zu wehren, im Bewusstsein, dass Gott einmal das Urteil vollziehen wird."[1]

Aufgrund dieses Abschnitts drängen sich verschiedene Fragen für den Leser auf. Man spürt die Dringlichkeit der auffordernden Worte Gottes, die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen:

(1) Wie sehen wir den Reichtum (Mammon) in dieser Welt?

(2) Sehen wir ihn so, wie er wirklich ist?

(3) Können wir ihn nutzen, ohne unser Herz an ihn zu hängen?

(4) Nach was trachten wir zuerst? Nach Karriere, Reichtum und Ansehen oder nach Gottes Reich?

(5) Was ist unser Arbeitsverständnis?

(6) Arbeiten wir primär für die eigenen Bedürfnisse, oder um ausgerüstet zu sein zu guten Werken?

(7) Wie würden wir uns fühlen, wenn all unsere Habe plötzlich in Rauch aufginge?

(8) Wäre mein Leben trotzdem in Christus im Himmel verankert?

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[1] Willem Ouweneel – Das Buch der Offenbarung

Babylon - mit Gewalt niedergeworfen | 18,21-24

21 Und ein starker Engel hob einen Stein auf wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, mit Wucht niedergeworfen werden und nie mehr gefunden werden.

V 21 | In der zehnten Zeichenhandlung Jeremias befahl der Prophet dem Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, dass er einen Stein in die Schriftrolle des Unheils einwickeln soll, und diesen in den Euphrat zu werfen. Dies, um den Untergang des Stadt Babylon zeichenhaft darzustellen (Jer 51,59-64). Nun wirft ein "starker Engel" "einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer", um zu veranschaulichen, wie unwiederbringlich und mit welcher Gewalt Babylon gestürzt werden wird.

22 Und die Stimme der Harfensänger und Musiker und Flötenspieler und Trompeter wird nie mehr in dir gehört werden, und nie mehr wird ein Künstler irgendwelcher Kunst in dir gefunden werden, und das Geräusch der Mühle wird nie mehr in dir gehört werden, 23a und das Licht einer Lampe wird nie mehr in dir scheinen, und die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nie mehr in dir gehört werden;

V 22 -23a | Viele Dinge und Aktivitäten werden mit der Zerstörung dieses Systems enden. Es folgt eine Aufzählung von fünf Bereichen, die zur westlichen Kultur gehören und eng mit Rom verbunden sind: 1 Musik 2 Kunst (oder: Kunst-Handwerk) 3 Handel und Industrie (Geräusch der Mühle), 4 Lampenlicht 5 die Stimme von Bräutigam und Braut (Anspielung auf die falsche Freude der falschen Kirche). Dort, wo zuvor geschäftiges Treiben herrschte, wird nun eine gespenstische Stille einkehren.

23b denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde; denn durch deine Zauberei sind alle Nationen verführt worden.

V 23b | Es werden drei Gründe angeführt, warum dieses Gericht Gottes über das sündige babylonische System kommen muss! 1 Weil seine wirtschaftliche Elite (die Kaufleute) übermässigen Einfluss hatte und zu den "Großen" der Erde" zählte. Der Stolz und die Macht des Handels dienten nicht dem Guten, sondern führten zur Selbstvergottung und Ausbeutung (Vgl. Jes 23,8). 2 Das System Babylons wirkte durch Täuschung und "Zauberei", manipulierte und verführte die "Nationen" weg von der Wahrheit Gottes. (Vgl. 2Kön 9,22; Jes 47,9.12; Nah 3,4)

24 Und in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen gefunden und von all denen, die auf der Erde geschlachtet worden sind.

V 24 | Der dritte Grund für Babylons Gericht ist, dass es die "Heiligen" getötet hat (Vgl. Jer 51,35-36.49). Dies wird dargelegt als eine historische Tatsache und nicht als Anklage. Babylon war schuldig des Blutes "von Propheten und Heiligen" sowie all derer, die um ihres Glaubens willen "geschlachtet worden sind". Nun wird ihr in vollem Mass vergolten.



 

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