Prediger-16



5. Anfang und Ende | 6,1-7,14

Die Eitelkeit und Unveränderlichkeit alles Zeitlichen | 6,7-12

7 Alle Mühe des Menschen ist für seinen Mund, und dennoch wird seine Begierde nicht gestillt.

Eine elende Sache, wenn man sie begreift: Der Mensch arbeitet für seinen Mund: "Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn, denn sein Mund treibt ihn an." (Spr 16,26) Er arbeitet, um zu essen, denn er muss essen, um zu leben. Aber wie schnell geht das Essen durch den Mund, und der Genuss ist vorbei! Der Mund ist unersättlich, der nie voll werden kann. Immer wieder und ohne Ende muss Neues nachgeschoben werden, und doch wird er nie richtig satt! (1,8; 4,8; 5,9)

8 Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus, was der Arme, der vor den Lebenden zu wandeln versteht?

Was hat der Weise dem Toren voraus, wenn er für seinen Bauch leben und arbeiten muss? Paulus schreibt: "Die Speisen für den Bauch, und der Bauch für die Speisen; Gott aber wird sowohl diesen als auch jene zunichtemachen. Der Leib aber nicht für die Hurerei, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib." (1Kor 6,13)

Was nützt es dem Demütigen (Elenden) zu wissen, wie man sich ordentlich zu verhalten hat, wenn er genauso wie die anderen schlussendlich nur für seinen Bauch lebt, und kein höheres Ziel kennt und verfolgt?

9 Besser das Anschauen der Augen als das Umherschweifen der Begierde. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.

Besser mit dem zufrieden sein, was vor Augen ist, d.h. mit dem, was Gott einem gegeben hat, als rastlos nach noch mehr Dingen zu verlangen, denn auch das ist sinnlos! Salomo schrieb: "Besser ein Stück trockenes Brot ohne Sorgen als ein Haus voller festlicher Speisen mit Streit." (Spr 17,1)

10 Was entsteht, schon längst war sein Name genannt; und es ist bekannt, was ein Mensch sein wird, und er kann nicht mit dem rechten, der stärker ist als er.

Salomo erkennt, dass alles, was hier auf der Welt geschieht, schon vor langer Zeit bestimmt worden ist. Auch die Bestimmung eines jeden Menschen wurde schon vor der Geburt festgelegt. Es hat keinen Sinn, mit dem zu "rechten" (streiten), der viel mächtiger ist als der Mensch – Gott!

Gott ist es also, der von Anfang an das Ende aller Dinge bestimmt (Jes 46,9-10). "Meinen Keim sahen deine Augen, und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die entworfen wurden, als nicht einer von ihnen war." (Ps 139,16)

11 Denn es gibt viele Worte, die die Eitelkeit mehren; welchen Nutzen hat der Mensch davon?

Je mehr der Mensch versucht Gott und Seine Herrschaft anzuklagen, desto grösser wird nur die Sinnlosigkeit. Was bringt es dem Menschen? Der Tor redet viele Worte über Gottes Rat, aber sie sind vergeblich. Mögen die Menschen vor Gottes Allmacht und Regierung verstummen und Ihn Gott sein lassen. Dies dient zum Besten für jeden, der sich unter Gottes mächtige Hand demütigt!

12 Denn wer weiß, was dem Menschen gut ist im Leben, die Zahl der Tage seines eitlen Lebens, die er wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen kundtun, was nach ihm sein wird unter der Sonne?

Weil wir nicht wissen, was gut für uns ist, ist es eine grosse Torheit, viele Worte zu machen (V 11) und sich gegen Gottes Ratschluss aufzulehnen (V 10). Das Wesen aller Dinge ist bei Gott; in ihm ist die Quelle des Lebens, und nur in seinem Licht sehen wir das Licht (Ps 36,10). In ihm können wir das wahre Leben erfassen, und dann ist es uns gleichgültig, ob unsere Tage unter der Sonne wie ein Schatten vergehen. So werden wir aufgerufen: "… ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist …" (1Tim 6,12).



 

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© Bibeltext: Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen), © Christliche Schriftenverbreitung, Hückeswagen, alle Rechte vorbehalten, www.csv-bibel.de

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